Fridays for Future - Wann, wenn nicht jetzt
So langsam sollte jedem klar sein, was der Klimawandel ist und dass er aufgehalten werden muss. Ohne eine Veränderung wird die Welt nicht mehr lange so bleiben, wie wir sie kennen. Zu diesem Bewusstsein hat „Fridays for Future“ zu einem großen Teil beigetragen. Wenn Schüler*innen statt zur Schule auf die Straße gehen, um der Politik zu zeigen, dass sie nicht so weiter machen kann wie bisher, erregt das Aufmerksamkeit und rüttelt die Leute auf. Außerdem wird den Menschen klar, dass es nicht reicht, erst in 20 Jahren etwas zu verändern, sondern dass es bereits jetzt schon fast zu spät ist, den Klimawandel aufzuhalten. Denn in einigen Ländern ist der Klimawandel schon jetzt massiv zu spüren. Und das tragische ist: Am stärksten betroffen werden nicht die Länder sein, die durch ihre klimaschädliche Industrie zu reichen Ländern geworden sind, sondern vor allem arme. Auch gegen diese Ungerechtigkeit geht „Fridays for Future“ auf die Straße. Denn es scheint so, als würde die europäische Politik erst dann aktiv werden, wenn Europa direkt durch den Klimawandel bedroht wird. - Dabei ist das Problem der Erderwärmung bereits seit Jahrzehnten ein Thema in der Wissenschaft und es kämpfen schon lange Aktivist*innen auf der ganzen Welt für Veränderungen. Erst jetzt, wenn der Klimawandel für Europa bedrohlich genug erscheint, fängt die Politik langsam an Pläne zu entwickeln, die ihn aufhalten sollen.
Und das alles passiert sogar nur, weil die Bewegung „Fridays for Future“ die Aufmerksamkeit bekommen hat, die andere Klimarechtsbewegungen und Wissenschaftler*innen zuvor gebraucht hätten. Auch wenn die Bekämpfung des Klimawandels nun zumindest auf der politischen Agenda steht, muss die Politik jetzt auch handeln und nicht Pläne für eine unbestimmte Zukunft entwickeln, die im Endeffekt dann doch nicht eingehalten werden; so kann man den Klimawandel nicht stoppen.
Katharina Stahl (Landesleitung Naturfreundejugend Hessen), November 2019