Umwelt

Durch die komplexen und verwobenen Systeme der Erde können im Zusammenhang mit Kipppunkten Kaskadeneffekte entstehen, die scheinbar plötzlich, irreversible Kettenreaktionen auslösen.

Die Anzahl von Extremwetterereignissen nimmt weltweit zu. Auch die Bundesrepublik ist durch
anhaltende Dürreperioden und Starkregenereignisse zunehmend von den Folgen der Klimakrise
betroffen. Bereits länger und wesentlicher leiden jedoch Most Affected People and Areas (MAPA)
unter Ereignissen wie Dürren, Überflutungen und Erdrutschen. Die steigende Häufigkeit und
Intensität führen zu Flucht und Migration. Die Erderwärmung wirkt auf viele Probleme wie ein
Multiplikator und lässt diese zu existenziellen Krisen mutieren.


Alle Lebensbereiche sind durch die rapide Erderhitzung betroffen und werden unser aller Leben verändern, ob wir dagegen etwas tun - oder nicht. Dies macht die Klimakrise zu einem der
wichtigsten Themen unserer heutigen Zeit. Es wird massive gesellschaftliche Veränderungen
brauchen, um die Auswirkungen abzudämpfen. Diese kann jedoch auch genutzt werden, um die
Gesellschaft durch die sozial-ökologische Transformation gerechter und lebenswerter zu gestalten.


Neben der Klimakrise sind weitere planetare Grenzen in einem erhöhten Risiko es Kippens. Die
starke Beeinflussung von biochemischen Kreisläufen, der Süßwasserverbrauch, die Einbringung
von neuartigen Substanzen wie Plastik und das Artensterben stehen nicht so sehr im Licht der
Öffentlichkeit, sind aber dennoch enorm wichtig. Luftverschmutzung, Abholzung, Waldsterben
und Bodenerosion muss ebenso rasch mit umfassenden Maßnahmen begegnet werden. Ursachen dafür sind unsere Art des Wirtschaftens, sowie der Lebensstil der Reichen und Kapital-Besitzenden in der Gesellschaft. Die Wurzel dessen liegt schon im jahrhundertelangen Kolonialismus. Rassismus und die Ausbeutung der ärmeren Bevölkerungsschichten zählen heute
immer noch zur Tagesordnung und sind essenziell für den Kapitalismus.


Klar ist auch: Die Reichsten emittieren am meisten - doch die Ärmsten leiden am meisten unter
den Folgen. Dies gilt global wie national.


Reichere Nationen leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der Überkonsum zum
Normalfall gehört.


Obwohl Umwelt- und Klimakrisen in den letzten Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit erfahren, haben wir nicht genug getan, um ihnen entgegenzuwirken. In Politik und Wirtschaft wird
immer viel geredet, aber nicht ausreichend gegen die Krisen gehandelt. Des Weiteren gibt es
ständige Scheindebatten, in denen versucht wird ökologische und soziale Rechte gegeneinander
auszuspielen, statt sie zusammen zu denken.


Deshalb fordern wir:

  • Eine konsequent sozial-ökologisch ausgerichtete Transformation unserer Gesellschaft,
    um die Auswirkungen der Klimakrise zu reduzieren. Wichtig ist: Ökologische und soziale
    Rechte müssen zusammengedacht werden.
  • Es muss von der lokalen bis zur internationalen Ebene Umweltgerechtigkeit herrschen.
    Die ärmere Bevölkerung darf nicht unter den Auswirkungen leiden, die sie nicht zu verantworten hat. Wirtschaften sollte nach dem „Polluter Pays“ Prinzip erfolgen.
  • Eine Agrarwende, welche ökologische Standards hebt und die finanzielle Situation von
    Landwirt*innen verbessert.
  • Umweltbildung ist essenziell, um das Thema zu verstehen und Lösungen mit der Unterstützung gesellschaftlichen Konsens zu tragen. Dazu ist es nötig, dass Klima- und
    Umweltthemen im Bildungssektor eine wichtige Rolle einnehmen und in allen Themenfeldern mitgedacht werden. Klima- und Umweltbildung muss fächerübergreifend in den
    Lehrplänen verankert werden
  • Die internationale Gemeinschaft muss sich auf ein bindendes Klimaschutzabkommen
    einigen, das auf den aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und konsequent
    umgesetzt wird.
  • Rasche Energiewende unter Beteiligung der Bürger*innen